Gut gegen Nordwind

Oberkirch (Gj).Eine falsch abgeschriebene Mail-Adresse bildet den Auftakt für eine Bildschirm-Beziehung, die allmählich außer Kontrolle gerät. Bei Leo Leike (Thomas Wiegert) landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner (Jenny Schneider). Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm verbal angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Nach anfänglich harmlosem Geplänkel entwickelt sich eine täglich wachsende Kommunikation mit greifbarerem Inhalt und in weiterer Folge eine immer intimere Freundschaft. Von Neugier getrieben, erschaffen sich die beiden Unbekannten mittels Computertastatur und Bildschirm eine virtuelle Welt, teilen ihre Sorgen und Ängste offenbaren eigene Erfahrungen und Wünsche. Es beginnt zu knistern in der Leitung. Und Leos E-Mails sind gut gegen den Nordwind, der Emmi nicht schlafen lässt, wenn er bläst.

Emmi ist allerdings glücklich verheiratet, sie ist beliebt, erfolgreich und Ersatzmama für die beiden Kinder aus der ersten Ehe ihres Mannes. Leo ist Sprachpsychologe und forscht an der Universität ausgerechnet über den Transport von Emotionen via E-Mail. Die Versuchung eines persönlichen Treffens steigt und steigt. Doch werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Hauptdarsteller und Burgbühnenvorsitzender Thomas Wiegert hat „Die Wunderübung“ von Glattauer gelesen, gesehen und sich weiter für die Romane des Autors interessiert, auch für „Gut gegen Nordwind“, inzwischen verfilmt und als Theaterstück erfolgreich. „Ich war fasziniert von den beiden Rollen, auch fasziniert vom Thema, das natürlich auch in anderen Filmen schon aufgegriffen wird, hier besonders spannend, wie die beiden sich näherkommen, die Beziehung aus rationalen Gründen immer wieder kurz vor dem Aus steht, aber keiner sie beenden will. Und es war mir klar, dass ich gerne die Rolle des Leo Leike spielen würde.“

Gespielt wird im Saal des 's freche hûs in Oberkirch